Geschichte

Der Spycher

Bereits Jeremias Gotthelf schrieb in seinem Buch Elsi, die seltsame Magd: «Hier in Heimiswil beginnen die glitzernden Emmentalerhäuser, die appetitlichsten Bauernhäuser der Schweiz, vielleicht der ganzen Welt…»

Seit Gotthelfs Zeiten, genauer gesagt seit mehr als 250 Jahren, steht unser Spycher schon im Emmental. Er diente – wie der Name sagt – als Vorratsspeicher und stand immer etwas abseits des Bauernhauses, um im Falle eines Brandes das wertvollste Gut zu bewahren. Vielleicht hat auch unser Spycher einmal einen Brand überlebt. Er ist jedenfalls älter als das Bauernhaus und hat schon viel durchgemacht.

Seit 1989 ist das Anwesen in Familienbesitz. Der Spycher war damals voller Gerümpel, mit zwei hässlichen Anbauten und wahrlich kein Blickfang. 2007 liess man durch eine sanfte Aussenrestauration die Schönheit heraus. Der Spycher diente aber weiterhin als Abstellkammer und Fitnessraum.

2012 wollte ich zuerst ein Gartencafé eröffnen und den Spycher als Küche nutzen, denn ich mag Besuch und bewirte für mein Leben gerne Gäste. Doch dann kam ich auf die Idee, dem Spycher wieder das Wertvollste auf dem Hof anzuvertrauen – eben unsere Gäste. 2020 durften wir den ehemals denkmalgeschützten Spycher endlich auch innen renovieren. So entstand unser Herzstück.

Das Dorf

Als Geniesser und Naturfreund sind Sie bei uns genau richtig.

Heimiswil liegt nur 4 Kilometer neben Burgdorf zentral abgelegen in den Hügeln des Emmentals. Die Kirche steht bei uns noch im Dorf und zwar auf 615 Meter über Meer. Das Dorf haben wir dem Alemannen Heimolt zu verdanken, der im 8. Jahrhundert eine Pioniersiedlung – eine Wilare – gründete. So entstand Heimiswil. Es erstaunt denn auch nicht, dass in Heimiswil der älteste «Löje» der Schweiz steht. Essen, «löje» (Berndeutsch für ausruhen) und verweilen können Sie in unserem Landgasthof Löwen übrigens ausserordentlich gut.

Wir Heimiswiler sind unabhängig. Wir brauen unser eigenes Heimiswilerhärz Bier, brennen Heimisiwiler Whisky und «alti Spycher Zwätschge», haben einen sympathischen Volg Laden und eine Metzgerei, die sogar das Coop Burgdorf beliefert. Obendrein haben wir eine medizinische Massagepraxis, in der ich übrigens jeden Mittwoch tätig bin.  

Die Herzroute wie auch der Jakobsweg führen durch Heimiswil – was bestimmt kein Zufall ist. Die sogenannte 1000-jährige Eibe unseres Heimiswiler Wappens gibt es übrigens tatsächlich. Keine 20 Minuten Fussmarsch vom Spycher «dür d’Hole uf» steht sie bescheiden, aber imposant am Wegrand. Und selbst wenn bei der Namensgebung vielleicht 500 Jahre dazugeschummelt wurden, könnte sie dennoch uralte Geschichten aufwärmen… so sind wir aber nicht im Emmental. Denkmäler setzen wir hingegen schon. Wenn Sie nach der Eibe einfach weiterwandern, finden Sie eines auf der Lueg.

Die Gastgeberin

Der Genuss, aber auch Ehrgeiz und die damit verbundene Arbeit sind meine Eckpfeiler im Leben. Meine Ideen müssen zu 100 % so umsetzbar sein, wie ich mir das vorstelle – sonst lasse ich es lieber bleiben. Anlässe planen, Gäste einladen und bewirten und alles bis ins kleinste Detail arrangieren, das habe ich schon immer gerne gemacht. Gastfreundschaft heisst für mich, mit dem Herzen dabei sein, Freude bereiten, aufmerksam sein, aber immer den gewünschten Abstand wahren. 

Seit 2012 hege und pflege ich unser Anwesen, den Ort meiner Kindheit und unser Zuhause. «Uns», das sind mein Mann Tom und unsere Kinder Ivan und Emelie. Unser Hof ist längst kein Landwirtschaftsbetrieb mehr. Aber der Garten ist meine grosse Leidenschaft. Hier kann ich abschalten, nachdenken, mich erholen. In unserer «Hoschtet», der Wiese hinter dem Bauernhaus, stehen Kirschen-, Mirabellen-, Birn- und Apfelbäume und sogar ein Nuss- und ein Feigenbaum. Pflücken Sie sich ruhig eine Frucht direkt vom Baum.